31. Dezember 2011

Hufpflege

Gerade bei Trabern, die direkt von der Rennbahn kommen, besteht meist das Problem von langen flachen Hufen.

Diese Hufform ermöglicht dem Pferd im Trab ein hohes Tempo zu halten, da durch den langen Huf der Abrollpunkt verlängert wurde. So kann das Pferd (schlecht) in den Galopp springen, was ja bei den Trabrennen erwünscht ist.

29. September 2011

Vertrauen

Vor ein paar Tagen war ich wieder mit einer lieben Stallkollegin draußen im Gelände. Wir wollten unsere gewohnte Runde gehen, aber der Weg wurde durch einen Hänger und von Traktoren versperrt - es ist zur Zeit Kartoffelernte! Also beschlossen wir todesmutig neue Wege auszuprobieren ;-) Wir ritten einen schönen Sandweg entlang von Bäumen und kamen dann zum nahegelegenen Golfplatz, durch den ein Feldweg gesäumt von Birken führt. Ich war zu Beginn sehr skeptisch, die vielen Leute mit ihrer Golfausrüstung hinter Büschen macht mir Angst - besser, ich hatte Angst, dass Summer Angst bekam :-) Aber ich vertraute ihr und beide Pferde gingen super brav durch die fremde Umgebung! Auch als neben uns mit einem lauten "klack" ein Golfball abgespielt wurde, zuckte Summer kurz aber blieb ansonsten völlig cool. Waren wir stolz auf unsere Traberlis :-) Wir waren uns einig: das Vertrauen, dass wir unseren Pferden geben, geben diese im selben Maß an uns zurück. Man muss nur daran glauben, dass das Pferd diese neue Situation meistert und eben Vertrauen zu sich und seinem Pferd haben! Danke Summer für dein Vertrauen zu mir!!!

17. September 2011

Rennsemmel

Heute war das Wetter richtig warm und schwül, daher wollte ich nicht allzu viel tun. Ich hatte schon gestern in der Halle gearbeitet, da war die Dame wieder sehr am rennen. So dacht ich probieren wir es heute nochmal :-) Aber auch heute ist Summer zwar recht schön gegangen, aber doch sehr gedüst... Es wird wohl lange brauchen, bis Summer auch unter dem Reiter die Ruhe zeigt, wie an der Longe...

9. September 2011

Longieren - eine runde Sache

Aufgrund des schlechten Wetters gestern
gibts ein Bild vom Mai 2011 - da bekommt
man Frühlingsgefühle :-)
Nach ein paar pferdefreien Urlaubstagen war ich gestern nun endlich wieder im Stall. Das Wetter ließ leider zu wünschen übrig und so beschloss ich mit Summer in die Halle zu gehen und zu longieren. Nach dem Schritt gehen haben auf der linken Hand zu Traben begonnen . Ich beginne immer auf der besseren Seite, damit sich Summer leichter löst, denn links herum fällt es ihr noch deutlich leichter.
Die Dame hatte sich echt gut gemacht und auch rechts herum war es schon ganz ordentlich. Nach einem erneuten Handwechsel ließ ich Summer auf der linken Hand angaloppieren, was sie auch nach nur ein paar schnellen Trabschritten tat. Der Galopp selber ist natürlich nach wie vor recht chaotisch: Summer fehlt absolut die Balance, sie trägt den Kopf hoch erhoben und versteht wohl noch nicht, dass man die Hinterhand auch zum tragen benutzen kann anstatt nur zum „anschieben“ J. Aber das macht ja nichts, jetzt muss sie erst einmal lernen, dass Galopp ja total viel Spaß macht J! Wie sie galoppiert ist erst einmal egal - Hauptsache überhaupt Galopp… sie ist dann nach einer ¾ Runde wieder in einen sehr schnellen Trab gefallen, ich habe sie dann mit Hilfe der Stimme beruhigt und nach zwei bis drei recht rasanten Runden hatte sich die Dame wieder beruhigt und hat zufrieden geschnaubt. Galopp ist also scheinbar doch nicht sooo schlecht aus Summers Sicht J
Interessantes rund um das Thema Longieren gibt es auch auf der Seite vom „Longenkurs“.
Hier gibt es viele interessante Texte rund um’s Longieren! Ich selber habe den Longenkurs nicht gemacht aber auch so finde ich die Seite total hilfreich und informativ und man bekommt einen tollen Einblick über das Ziel des Longierens – es ist eben doch mehr als „nur im Kreis herum zu laufen“ J.

2. September 2011

Ein Ausritt, der macht Freude!

Um die Woche gemütlich ausklingen zu lassen bin ich heute mit einer lieben Stallkollegin und deren 15 jährigem Traber ausgeritten. Die beiden waren super brav, allerdings war Summer heute ein wenig hippelig - irgendwie nervös... Vielleicht waren aber auch die vielen kleinen Fliegen Schuld, die den warmen Augustabend wohl genauso gut fanden wie wir. Mit Fliegenhäubchen der Marke Eselsohren ging es aber dann doch recht gut :-) Ich hoffe der Herbst wird schön, damit wir noch viele schöne Ausritte machen können!

1. September 2011

Einfach super!

Nach dem tollen Ritt - Black Summernight
macht ihren Namen alle Ehre!
Gestern hatte ich beschlossen mit Summer das erste Mal auf unseren 20x60m großen Springplatz zu gehen. Ich war ein wenig skeptisch, denn beim letzten Mal reiten in der Halle ist die Dame ziemlich abgedüst und schien das bisher gelernte ein wenig „zur Seite gelegt“ zu haben. Und nun auf einen so großen Außenplatz… Zudem mit vielen Hindernissen und einen Baum, welche es ja zu umreiten galt… Aber ich dachte: wer nicht wagt, der nicht gewinnt J

Also ab auf den Platz, erst einmal warm führen und dann drauf. Nach ein paar Schrittübungen wie Volten um die Hindernisse (was sehr gut funktioniert hat!) bin ich dann endlich auf der linken Hand angetrabt – und siehe da – Summer lief wie im Traum! Sie war sofort total locker, nachgiebig im Genick, dehnte sich vorwärts abwärts und schnaubte freudig. Ich könnte ewig Schwärmen J! Auch das Tempo war geregelt. Wir ritten also schöne (!) Zirkel durch die Hindernisse, nur auf der Geraden kamen wir dann doch etwas ins düsen. Auch auf unserer Problemseite rechter Hand schafften wir zumindest einen eingermaßen erkennbaren Zirkel, ohne gleich davonzustürmen (und das ist für die rechte Hand schon echt ein rießen Fortschritt!!!). Nach 25 Minuten habe ich dann aufgehört, Summer war einfach zu gut – und bevor es schlechter wird höre ich lieber auf. Denn es ist wichtig eine Reitstunde für Pferd UND Reiter positiv zu beenden.
Ich bin immer noch ganz glücklich über den Ritt gestern! Ich hoffe das nächste Mal Reiten können wir dann genau so weiter machen J

31. August 2011

Ruhetag

Gestern habe ich es leider nicht mehr in den Stall geschafft - so Tage gibt es halt auch. Gut zu wissen, dass Summer und Charles ihren Tag in netter Gesellschaft auf der Koppel verbringen. Da lässt es sich aus Pferdesicht sicherlich verkraften, wenn man einmal nichts tun muss - außer am Gras zu knabbern :-)

Summer (vorne) und Charles (dahinter) auf der Koppel - Kopf an Kopf schmeckt das Gras einfach am besten!

30. August 2011

Was bisher geschah...

Januar - April 2011

Am 30.12.2010 lernte ich die kleine schwarze Traberstute "Summer" kennen. So konnten wir pünktlich zum neuen Jahr 2011 mit der Umschulung vom Trabrennpferd zum Freizeitpartner beginnen.
Infos über Summers Vorgeschichte konnte ich über den HVT in Erfahrung bringen. Sie startete bis 2007 in 29 Rennen, konnte 11 Siege und 11 Platzierungen erreichen - also ein durchaus schnelles Pferdchen. In 2009 hatte Summer ein Hengstfohlen. Mehr war nicht in Erfahrung zu bringen.
Das erste Probereiten stellte sich als recht "rasante" Angelegenheit heraus. So beschlossen wir erst einmal ganz langsam wie bei einem noch jungen Pferd mit Boden- und Longenarbeit zu beginnen. Zu Beginn war das oberste Ziel das Tempo ruhiger zu bekommen. Hierzu nahm ich Summer nur mit Halfter an die Longe und übte mit ihr mit Hilfe beruhigender Stimmkomandos das Tempo im Trab langsamer zu bekommen. Bei jedem langsamen Schritt wurde Summer überschwenglich gelobt und so dauerte es nicht lange bis Summer das Tempo im Trab mehr und mehr zurück nahm und began einen schönen (und runden) Zirkel zu traben. Zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und Koordination bauten wir Stangenarbeit mit ein. Trabstangen in verschiedenen Farben erwiesen sich hier als sehr nützlich.
So gingen die ersten vier Monate ziemlich schnell vorbei, in denen wir nur locker an der Longe mit Halfter gearbeitet haben. Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen: Summer trabt nun ruhig, gleichmäßíg im Takt an der Longe. Ansätze zur Losgelassenheit zeigen sich, in dem sie den Hals über kurze Strecken fallen lässt.
Man muss zu Beginn der Ausbildung viel Geduld und Ruhe dem Pferd gegenüber zeigen. Ein Traber hatte bis dato gelernt, sich über ein schnelles Tempo mit hoch erhobenen Kopf auszubalancieren. Was wir nun von dem Pferd wollen, ein ruhiges Tempo mit losgelassenem Hals und Rücken in Dehnungshaltung ist erst einmal völlig fremd. Aber hier bewarheitet sich das Sprichwort: Übung macht den Meister! Summer hatte dann ziemlich schnell Spaß daran gefunden, ruhig und locker an der Longe zu traben :-)


Wer bist denn du? Das erste Foto von Summer am 30.12.2010 - gleich in den Stall gefahren und die erste Begegnung mit dem Handy festgehalten.

Mai 2011

Nachdem ich mit Summer nun in einen ruhigeren, taktreinen Trab am Halfter erarbeitet hatte, wurde es nun Zeit an der Losgelassenheit und Durchlässigkeit zu arbeiten. Hierzu begann ich Summer langsam an Ausbinder zu gewöhnen - zu Beginn erst nur für ein paar Runden, dann immer etwas länger. Sehr gute Erfahrung habe ich mit (locker verschnallten!) Dreieckszügeln gemacht. Das Pferd lernt hier auf eine zwanglose Art und Weise sich vorwärts abwärts zu dehnen. Wichtig ist stets auf eine lockere Verschnallung zu achten, allerdings nicht zu lange da die Ausbinder ansonsten die "Wirkung" verfehlen.

Summer hat auch hier wieder den Dreh schnell heraus und dehnt sich schön vorwärts abwärts an der Longe. Der Trab wird nun auch deutlich besser und bekommt mehr Schwung, da der Rücken locker mitschwingt. Ganz langsam ist auch eine Verbesserung der Muskulatur zu erkennen: es bildet sich ein Gegengewicht zu dem doch recht ausgeprägten Unterhals :)

Diesen Monat haben wir nach wie vor den Schwerpunkt auf die Longenarbeit gesetzt, immer wieder variiert und auch Stangenarbeit mit eingebunden.


Summer und ihr bester Freund, mein Trakehnerwallach Charles - Mai 2011

Juni 2011

Da nun auch die Longenarbeit mit Ausbindern erfolgreich funktioniert, begann ich nun langsam mit dem Reiten. Zu Beginn nur für 10 bis 15 Minuten im Schritt und dann ganz kurze Trabstrecken. Auch hier habe ich Summer versucht durch Stimme und kurze Paraden in einem ruhigen Tempo zu halten. Die Anlehnung ist zu Beginn noch nicht wichtig. Erst einmal muss unter dem Sattel wie an der Longe ein ruhiger Takt erreicht werden. Dies ist unter dem Reiter erst einmal um einiges schwieriger, da hier noch deutlich die Balance fehlt. Jeder ruhige Trab wird demnach übertrieben belohnt! Auch wenn es anfangs recht schiwerig ist - Übung macht den Meister :-) !!!

Nach und nach wurde der Trab ruhiger und Summer begann sich auch unter dem Reiter vorwärts abwärts zu Strecken. Die Balance wurde besser, auf gebogenen Linien haben wir jedoch nach wie vor Probleme. Hierfür arbeite ich im Schritt mit vielen Wendungen und Stellungswechseln und versuche auch im Trab stets eine leichte Stellung zu fordern. Man darf jedoch nicht zu viel verlangen, da einfach die hierfür benötigte Muskulatur noch nicht vohanden ist. Langsam fordern und rechtzeitig und positiv das Training beenden - so erreicht man die besten Fortschritte.

In dieser Phase ist nun viel Geduld und Ruhe gefordert, da nun der Grundstein für die weitere Reitausbildung gelegt wird. Verständnis für das Pferd ist extrem wichtig - lieber in kleinen Schritten arbeiten, als zu überfordern - was schnell zur Demotivation auf beiden Seiten führen würde!

Um Abwechslung in den Alltag zu bringen wird Summer nun abwechselnd in der Bahn gearbeitet, ausgeritten und longiert.

Juli 2011

Auch im Juli arbeiten wir weiter nach unserem bewährten Prinzip: Training in der Reitbahn - Ausreiten - Longieren.
Beim Reiten arbeiten wir nach wie vor an einem ruhigen Takt, der Balance und einer leichten Stellung sowie Anlehnung.
Beim Longieren habe ich begonnen das Thema Galopp anzugehen. Da Summer nun locker und taktrein trabt, kann der nächste Schritt begonnen werden. Einen Traber anzugaloppieren ist natürlich nicht ganz einfach. Aber wie schon erwähnt ist ein Traber auch nur ein Pferd :-) Um Summer an der Longe in den Galopp zu bekommen versuchte ich sie durch eine heftige Bewegung der Peitsche zu "erschrecken". Hierbei sagte ich oft und laut "Galopp", damit sie das Stimmkomando mit Galopp in Verbindung brachte. Gut funktionierte auch, wenn ich ein wenig auf dem Zirkel "mitgaloppierte".

Beim ersten Versuch düste Summer nur im Renntrab davon. Ich beruhigte sie mit der Stimme und als sie wieder brav und ruhig trabte gab ich erneut das Komando. Und diesmal galoppierte sie ein paar Sprünge - sofort extrem loben!!! Ich ließ Summer auf jeder Hand zweimal anspringen, dies ist für's erste genug! Dem Traber fehlt einfach die Balance und Muskulatur für einen ruhigen Galopp, daher zu Beginn einfach nur das angaloppieren üben, wenn das klappt kann der Galopp nach und nach verlängert werden. Aber dies dauert seine Zeit.


Summer im "Dressur-Outfit" - Juli 2011