Als Traber bezeichnet man mehrere Pferderassen, die bei Trabrennen eingesetzt werden. Moderne Traber sind das Ergebnis einer zielgerichteten Pferdezucht über Generationen hinweg. Ursprünglich züchtete man besonders leistungsfähige Wagenpferde und die ersten Trabrennen waren nichts anderes als spezielle Zuchtleistungsprüfungen. Heute werden Traber ausschließlich für die Trabrennbahn gezogen. Zusätzlich zu den drei Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp haben viele Traber durch den Einfluss des American Standardbreds auch eine genetische Anlage zum Tölt und Pass. In den USA werden die Pferde nicht nur für Trabrennen, sondern auch für Passrennen eingesetzt. Die Pferde laufen vor einem sogenannten Sulky, in dem der Fahrer Platz nimmt.
Exterieur
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Hambletonian - fast alle Traber haben diesen Ausnahmehengst in ihrem Pedigree |
Interieur
Traber sind ruhige, ausgeglichene, leicht trainierbare, menschenbezogene und leistungsbereite Pferde. Da der Rennbetrieb hohe Anforderungen an die Nervenstärke stellt, finden nervlich wenig belastbare Tiere keinen Eingang in die Zucht.
Traber können im Trab Geschwindigkeiten von 45–50 km/h erreichen. Die zurzeit schnellsten deutschen Hengste im Deckhengstregister des HVT (Hauptverbandes für Traber-Zucht e. V.) haben einen Kilometerrekord von einer Minute und 10,2 Sekunden.
Sie sind ausdauernd und von harter Konstitution. Als Reitpferde sind Traber sehr vielseitig. Ihre Ausdauer prädestiniert sie für das Distanzreiten, ihre raumgreifenden Gänge und ihr guter Charakter für das Gelände- und Wanderreiten. Viele Traber haben eine mehr oder weniger ausgeprägte Veranlagung zu einer oder mehreren Viertaktgangarten oder auch zum Pass. Das kann Tölt, Walk, Rennpass und oder Foxtrott sein, schnellere Tölter wird man in kaum einer anderen Rasse finden. Auch ist die Teilnahme an Gangpferdeturnieren möglich, es hat sich inzwischen eine kleine Turnierszene gebildet.
Zuchtgeschichte
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American Standardbred |
- Das American Standardbred oder der Amerikanische Traber ist der schnellste Traber. Daher ist er Zuchtgrundlage (durch Importe und Verdrängungskreuzung) der meisten Traberzuchten der Welt, so auch der deutschen Zucht.
- Der Trotteur Français oder der Französische Traber bildet eine eigene Population mit nur geringem Einfluss des Standardbreds. Er ist in der Regel nicht so schnell wie das Standardbred. Da in Frankreich großer Wert auf den Erhalt der Rasse gelegt wird, ist das Rennreglement so gestaltet, dass ausländischer Einfluss gering bleibt. Der Französische Traber ist in der Regel groß und trabsicher und wird auch im Hinblick auf Reiteignung gezüchtet, da in Frankreich viele Trabrennen mit Reiter ausgetragen werden. In der deutschen Zucht hat er einen Anteil von unter 10 %.
- Der Russische Traber oder Metis-Traber ist auf der Grundlage des Orlow-Trabers durch Einkreuzung des Standardbreds entstanden. Diese beiden Rassen haben auf die deutsche Zucht nur noch einen sehr geringen Einfluss.