30. August 2011

Was bisher geschah...

Januar - April 2011

Am 30.12.2010 lernte ich die kleine schwarze Traberstute "Summer" kennen. So konnten wir pünktlich zum neuen Jahr 2011 mit der Umschulung vom Trabrennpferd zum Freizeitpartner beginnen.
Infos über Summers Vorgeschichte konnte ich über den HVT in Erfahrung bringen. Sie startete bis 2007 in 29 Rennen, konnte 11 Siege und 11 Platzierungen erreichen - also ein durchaus schnelles Pferdchen. In 2009 hatte Summer ein Hengstfohlen. Mehr war nicht in Erfahrung zu bringen.
Das erste Probereiten stellte sich als recht "rasante" Angelegenheit heraus. So beschlossen wir erst einmal ganz langsam wie bei einem noch jungen Pferd mit Boden- und Longenarbeit zu beginnen. Zu Beginn war das oberste Ziel das Tempo ruhiger zu bekommen. Hierzu nahm ich Summer nur mit Halfter an die Longe und übte mit ihr mit Hilfe beruhigender Stimmkomandos das Tempo im Trab langsamer zu bekommen. Bei jedem langsamen Schritt wurde Summer überschwenglich gelobt und so dauerte es nicht lange bis Summer das Tempo im Trab mehr und mehr zurück nahm und began einen schönen (und runden) Zirkel zu traben. Zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und Koordination bauten wir Stangenarbeit mit ein. Trabstangen in verschiedenen Farben erwiesen sich hier als sehr nützlich.
So gingen die ersten vier Monate ziemlich schnell vorbei, in denen wir nur locker an der Longe mit Halfter gearbeitet haben. Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen: Summer trabt nun ruhig, gleichmäßíg im Takt an der Longe. Ansätze zur Losgelassenheit zeigen sich, in dem sie den Hals über kurze Strecken fallen lässt.
Man muss zu Beginn der Ausbildung viel Geduld und Ruhe dem Pferd gegenüber zeigen. Ein Traber hatte bis dato gelernt, sich über ein schnelles Tempo mit hoch erhobenen Kopf auszubalancieren. Was wir nun von dem Pferd wollen, ein ruhiges Tempo mit losgelassenem Hals und Rücken in Dehnungshaltung ist erst einmal völlig fremd. Aber hier bewarheitet sich das Sprichwort: Übung macht den Meister! Summer hatte dann ziemlich schnell Spaß daran gefunden, ruhig und locker an der Longe zu traben :-)


Wer bist denn du? Das erste Foto von Summer am 30.12.2010 - gleich in den Stall gefahren und die erste Begegnung mit dem Handy festgehalten.

Mai 2011

Nachdem ich mit Summer nun in einen ruhigeren, taktreinen Trab am Halfter erarbeitet hatte, wurde es nun Zeit an der Losgelassenheit und Durchlässigkeit zu arbeiten. Hierzu begann ich Summer langsam an Ausbinder zu gewöhnen - zu Beginn erst nur für ein paar Runden, dann immer etwas länger. Sehr gute Erfahrung habe ich mit (locker verschnallten!) Dreieckszügeln gemacht. Das Pferd lernt hier auf eine zwanglose Art und Weise sich vorwärts abwärts zu dehnen. Wichtig ist stets auf eine lockere Verschnallung zu achten, allerdings nicht zu lange da die Ausbinder ansonsten die "Wirkung" verfehlen.

Summer hat auch hier wieder den Dreh schnell heraus und dehnt sich schön vorwärts abwärts an der Longe. Der Trab wird nun auch deutlich besser und bekommt mehr Schwung, da der Rücken locker mitschwingt. Ganz langsam ist auch eine Verbesserung der Muskulatur zu erkennen: es bildet sich ein Gegengewicht zu dem doch recht ausgeprägten Unterhals :)

Diesen Monat haben wir nach wie vor den Schwerpunkt auf die Longenarbeit gesetzt, immer wieder variiert und auch Stangenarbeit mit eingebunden.


Summer und ihr bester Freund, mein Trakehnerwallach Charles - Mai 2011

Juni 2011

Da nun auch die Longenarbeit mit Ausbindern erfolgreich funktioniert, begann ich nun langsam mit dem Reiten. Zu Beginn nur für 10 bis 15 Minuten im Schritt und dann ganz kurze Trabstrecken. Auch hier habe ich Summer versucht durch Stimme und kurze Paraden in einem ruhigen Tempo zu halten. Die Anlehnung ist zu Beginn noch nicht wichtig. Erst einmal muss unter dem Sattel wie an der Longe ein ruhiger Takt erreicht werden. Dies ist unter dem Reiter erst einmal um einiges schwieriger, da hier noch deutlich die Balance fehlt. Jeder ruhige Trab wird demnach übertrieben belohnt! Auch wenn es anfangs recht schiwerig ist - Übung macht den Meister :-) !!!

Nach und nach wurde der Trab ruhiger und Summer begann sich auch unter dem Reiter vorwärts abwärts zu Strecken. Die Balance wurde besser, auf gebogenen Linien haben wir jedoch nach wie vor Probleme. Hierfür arbeite ich im Schritt mit vielen Wendungen und Stellungswechseln und versuche auch im Trab stets eine leichte Stellung zu fordern. Man darf jedoch nicht zu viel verlangen, da einfach die hierfür benötigte Muskulatur noch nicht vohanden ist. Langsam fordern und rechtzeitig und positiv das Training beenden - so erreicht man die besten Fortschritte.

In dieser Phase ist nun viel Geduld und Ruhe gefordert, da nun der Grundstein für die weitere Reitausbildung gelegt wird. Verständnis für das Pferd ist extrem wichtig - lieber in kleinen Schritten arbeiten, als zu überfordern - was schnell zur Demotivation auf beiden Seiten führen würde!

Um Abwechslung in den Alltag zu bringen wird Summer nun abwechselnd in der Bahn gearbeitet, ausgeritten und longiert.

Juli 2011

Auch im Juli arbeiten wir weiter nach unserem bewährten Prinzip: Training in der Reitbahn - Ausreiten - Longieren.
Beim Reiten arbeiten wir nach wie vor an einem ruhigen Takt, der Balance und einer leichten Stellung sowie Anlehnung.
Beim Longieren habe ich begonnen das Thema Galopp anzugehen. Da Summer nun locker und taktrein trabt, kann der nächste Schritt begonnen werden. Einen Traber anzugaloppieren ist natürlich nicht ganz einfach. Aber wie schon erwähnt ist ein Traber auch nur ein Pferd :-) Um Summer an der Longe in den Galopp zu bekommen versuchte ich sie durch eine heftige Bewegung der Peitsche zu "erschrecken". Hierbei sagte ich oft und laut "Galopp", damit sie das Stimmkomando mit Galopp in Verbindung brachte. Gut funktionierte auch, wenn ich ein wenig auf dem Zirkel "mitgaloppierte".

Beim ersten Versuch düste Summer nur im Renntrab davon. Ich beruhigte sie mit der Stimme und als sie wieder brav und ruhig trabte gab ich erneut das Komando. Und diesmal galoppierte sie ein paar Sprünge - sofort extrem loben!!! Ich ließ Summer auf jeder Hand zweimal anspringen, dies ist für's erste genug! Dem Traber fehlt einfach die Balance und Muskulatur für einen ruhigen Galopp, daher zu Beginn einfach nur das angaloppieren üben, wenn das klappt kann der Galopp nach und nach verlängert werden. Aber dies dauert seine Zeit.


Summer im "Dressur-Outfit" - Juli 2011

2 Kommentare:

  1. schön, dass es mit dem Galopp an der Longe schon funktioniert! :)

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  2. Danke :) Neulich ist sie sogar auf der linken Hand ganz ruhig angaloppiert und hat es schon geschafft nen ganzen Zirkel ruhig zu galoppieren *freu*

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